Mittwoch, 27. Juni 2007

Wiedersehen in Howards End

"...Doch der Imperialist ist nicht, was er zu sein glaubt und zu sein scheint. Er ist ein Zerstörer. Er bereitet dem Kosmopolitismus den Weg, und wenn sein ehrgeiziger Wunsch vielleicht auch wirklich in Erfüllung geht, so wird es doch nur eine grau gewordene Erde sein, die ihm als sein Erbteil zufällt."

Die Originalausgabe erschien 1910. Es ist schon erstaunlich mit welch voraussehender Intelligenz Edward M. Forster diesen Roman schrieb, dessen Verfilmung ich schon sehr gut gelungen fand. Doch es ist ein großes Vergnügen dieses Buch zu lesen. Übrigens habe ich einige wesentliche Teile der Rahmenhandlung in Zadie Smiths letzten Roman "Von der Schönheit" wiederentdeckt, z.B. beginnt ihr Roman mit der aufregenden Neuigkeit, ein Familienmitglied, bei ihr der Sohn, bei Forster die jüngere Schwester, habe sich Hals über Kopf verliebt und sogleich verlobt um dann aber noch während sich die Familien Sorgen machen und auf den Weg, den Verlauf zu beeinflussen, die Verlobung wieder zu lösen. Eine andere Parallele ist die Freundschaft zwischen den weiblichen Familienoberhäuptern, die sogar so weit führt, das schließlich die eine der anderen ein wertvolles Erbe macht, jedoch die Familie der einen das verhindert bevor die andere davon erfährt.
Beide Bücher kann ich nur empfehlen. Gerade jetzt bei diesem Regenwetter ist es ein Trost, sich auf dem Sofa mit einem guten Buch gemütlich zu machen.
Ich hoffe aber trotzdem, die Bauernregel vom Siebenschläfer stimmt dieses Jahr nicht.

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